… haben mehr miteinander zu tun, als man vielleicht denken mag. Beim Backen und beim Schreiben handelt es sich um zwei der ältesten Handwerke, die unsere Kultur bereichern – und die wir hier beim KampsBakerySlam miteinander verbinden. Lesefutter für alle, die nicht genug bekommen können!

Es ist schön, wenn man Dinge hat, die von ganz, ganz weit weg sind. Ich habe zuhause zum Beispiel ein kleines Auto. Es ist aus Südafrika und war früher einmal eine Limonadendose. Es hat keine Fenster und auch die Räder sind mehr kantig als rund. Aber trotzdem liebe ich dieses Auto. Denn immer wenn ich es sehe, denke ich an die endlosen Stunden Autofahrt durch ein wunderschönes Land mit wunderbaren Menschen.
Genauso ist es mit der riesigen Matrjoschka, die jetzt im Kinderzimmer steht und die ich zur Freude meines Sohnes stundenlang zu immer kleiner und kleiner und dann wieder größer und größer werdenden Mütterchen schraube. Dann sind sie wieder da, die Bilder von Moskau, von dieser riesigen Stadt mit den riesigen Straßen und den riesigen Häusern und den kleinen Mütterchen, die davor sitzen und aussehen, als kämen sie aus einer anderen Zeit.
Bei manchen Dingen ist es mir aber wichtig, dass sie von ganz, ganz nah kommen. Gemüse zum Beispiel und Rohstoffe, die vom Niederrhein kommen und hier zu Lebensmitteln verarbeitet werden. Bei diesen Dingen möchte ich nicht, dass sie auf Reisen gehen und die ganze Welt sehen, bevor sie dann bei mir auf dem Teller landen. Ich möchte das Beste aus der Region. Denn dann habe ich etwas auf das ich mich freuen kann, wenn ich mal wieder von zuhause ganz, ganz weit weg bin.

So, so. Diese Kamps Brote haben also ein Clean Label. Damit ist nicht etwa gemeint, dass sie von einer schwäbischen Hausfrau auf Hochglanz poliert worden sind, sondern dass ihr Gehalt an Zusatzstoffen maximal gering gehalten worden ist. Also quasi „wahrhaftige“ Lebensmittel.
Wären sie ein Mensch, dann hätten sie wahrscheinlich eine schneeweiße Weste. Sie würden niemals die Unwahrheit sprechen, das Wort „fremdgehen“ wäre ihnen genauso unbekannt wie „Schuld“ und „Sühne“. Sie hätten es aber trotzdem nicht leicht, denn sie wären ja immer zu 100% ehrlich und müssten daher zum Beispiel immer die Wahrheit aussprechen. Jetzt stellen Sie sich mal folgende Situation vor: Die Frau von so einem Clean Label-Brot fragt vor dem Theaterbesuch die einfache Frage „Und, wie findest du mein neues Kleid?“ Das arme Kamps Brot kann ja nur ehrlich antworten und sagt daher mit dem Brustton der Überzeugung: „Grauenvoll, mein Herz.“ Sie ahnen, dass nun das Theater schon vor dem Verlassen des Hauses beginnt… Auch der Gedanke an eine Konversation mit dem Chef lässt das Brot vor Schreck seine Körner verlieren. So könnte der Vorgesetzte unser Kamps Brot rhetorisch fragen, ob es denn ok ist, dass es die Ablage noch heute erledigen muss? Um Folgendes als Antwort zu bekommen: „Nein, ist es nicht. Heute ist Montag und ich hatte schon morgens keine Lust, Sie wiederzusehen. Deshalb werde ich heute pünktlichst gehen, ohne auch nur an die Ablage zu denken.“
Man versteht schnell die Problematik. Und so ist es beruhigend, dass es keine ist – schließlich geht’s hier um Kamps Backwaren. Die aber tatsächlich besser schmecken ohne unnötige Zusätze. Und das ist tatsächlich auch die Wahrheit!

Worauf es heute ankommt? Ganz einfach: immer schön locker bleiben. Die Frau möchte Flamenco lernen und beschließt kurz darauf, in Zukunft mit Carlos durchs Leben zu schweben? Immer schön locker bleiben. Die Tochter bettelt um ein Tattoo und als du endlich „Ja“ sagst, zeigt sie dir stolz, dass sie schon 26 hat. Immer schön locker bleiben. Locker vom Hocker. Locker durch die Hose atmen. Mach dich mal locker, Alter. Locker, locker, locker.
In diesen Momenten hast du nur eine Chance: Du gehst in eine Kamps Bäckerei. Ganz langsam öffnen sich die Türen und der Duft von frischen Backwaren erfüllt deine Nase. Und dann dein Herz. Du erinnerst dich, dass locker ja auch in Verlockung drin steckt und schaust dir genau an, was es hier alles gibt. Ich brauch jetzt mal lockeres, denkst du dir und musst schmunzeln. Die Dame hinterm Tresen schmunzelt mit – denn sie weiß genau, was du jetzt brauchst: Einen Schoko-Wuppi aus lockerem Quarkteig, in dem ganz locker diese kleinen Stückchen belgische Schokolade verteilt worden sind. Du bestellst ihn, beißt hinein und denkst dir „Wow, schmeckt der locker…äh lecker. Diese belgische Schoki macht halt echt den Unterschied.“ Und wenn du ihn genussvoll gegessen hast und du auf dem Weg zur Arbeit deine Frau siehst, wie sie gerade mit Carlos in seinem Tanzstudio flamencoiert und du an dem Tattoostudio vorbeikommst, in dem deine Tochter sitzt und sich gerade Nummer 27 stechen lässt… dann weißt du, worauf es heute ankommt: einfach schön locker bleiben.

Yoga, Pilates, Joggen. Vegan, Trenn- und Rohkost. Green Smoothies aus Algen und Ingwer für und gegen alles.
Gesund leben ist heute angesagt. Ach was sag ich: Es ist Pflicht! Aber manchmal hab ich das Gefühl, es geht gar nicht nur um die gestählten Bodies, sondern um das Thema Stärke generell. Dieser ganze Gesundheitswahn hat doch was von Leistungsdruck. Ich meine ganz ehrlich: Diese ganzen Menschen, die 24 Stunden irgendeinen ganz wichtigen Job machen und danach dann noch für zwei Stunden den Personal Trainer engagieren, um sich “mal richtig auszupowern” – ich versteh sie nicht. Ich würde eher mich mit Freunden treffen und gemütlich spazieren als nach dem Stress im Büro mich auch noch dem Stress im sündhaft teuren Fitnessstudio auszusetzen und mich auf dem Stepper anschreien zu lassen. Oder statt einem Getränk aus grünem Spinat und noch irgendwas, das aussieht wie die Grünalgenpest auf der Hamburger Alster, trinke ich lieber bei Kamps einen richtig guten Kaffee mit echter Milch. Uuuuuh, fette Vollmilch – ein Wort verscheucht die ganzen Soja-Muttis, die mich und meinen Hund jeden Morgen mit ihren Kinderwägen „umwalken”. Nur weil sie ganz schnell in die Kita und danach zum Zumba müssen. Zugegeben: Stellt man mich und so eine Mutter neben das Kind und würde fragen, wer es zur Welt gebracht hat – 90% würden auf mich zeigen.
Aber ganz ehrlich: Ich finde mein Leben gesund. Es kennt nämlich nicht nur „Pflicht” und „richtig”. Es kennt „kleine Sünden” und „Pause”. Und genau, das macht es für mich gesund. Und auch wenn ich keinen Sixpackbauch habe – ich würde ihn nie zum Beispiel gegen mein Croissant von Kamps eintauschen. Das wird mit Butter gemacht – ich weiß. Richtiger Butter, nicht halbfett und schon gar nicht aus Margarine. Gott sei Dank! Denn genau deshalb schmeckt es auch so gut! Und genau deshalb ist es aus meiner Sicht gesund: Denn es ist meine Pause. Es ist mein Durchatmen und mein Genießen. Und ganz ehrlich: Wer das nicht mehr sorgenfrei kann, der lebt wirklich ungesund.

Bits, Bytes, Likes. Einsen und Nullen. Während Programmiersprachen zunehmen, nimmt das persönliche Gespräch ab. In der Bahn zum Beispiel. Da saßen früher Menschen neben einander und haben mit einander geredet. Ab und an zumindest. Ohne Headset, dafür mit Inhalt.
Heute tickern wir über WhatsApp oder klappern über Facebook telegrammartig die News aus dem eigenen Leben. Wir beginnen Steno-artig zu denken und irgendwie auch zu fühlen. Tinder macht Flirts zu Ware, die man genauso aussucht, wie man einen Joghurt im Regal aussucht. Wobei – der Joghurt selbst erscheint mir dabei fast echter als die meisten dieser eben beschriebenen Zeitgeister. So ein Naturjoghurt zum Beispiel kennt keine Zusätze – kein Sich-Besser-Machen für mehr Likes. Keine Selbstvermarktung auf Instagram. Er ist, wie er ist. Und damit ist er perfekt – vor allem wenn man aus ihm Kuchen macht. Zum Beispiel unseren heiß geliebten Kamps Apfel-Mandel-Kuchen oder Omas Kirschkuchen. Die sind dann auch echt – echt lecker nämlich.
Und wenn einem dann beim Bäcker ganz ungeplant ein „Mmmh“ nach dem ersten Bissen rausrutscht… dann blickt die Frau neben dir vielleicht vom Smartphone hoch, lächelt und sagt zu dir: „Ich mag den auch so gern.“ Und zack ist es wieder da: Ein echtes Gespräch. Zwischen zwei Menschen. Ganz real ohne Filter und ganz natürlich. So wie dieser Joghurt, der den Anfang machte.

„Wie jemand aussieht, ist nicht so wichtig. Das ist oberflächlich und Oberflächlichkeit schickt sich nicht.“ sagen alle – und achten im gleichen Moment sehr genau darauf, ob die eigenen Haare sitzen.
Oberflächlichkeit schickt sich nicht, aber sie existiert. Fairerweise muss man aber auch sagen: Das hat die Natur so gewollt. Und das ist auch gut so! Denn wenn wir uns bei der Partnerwahl mit jedem Charakter erst en Detail beschäftigen müssten, ohne optische Reize vorher in Betracht zu ziehen – ich meine, die Menschheit wäre längst ausgestorben. Flirtwillige wären in Bars schlichtweg verhungert – einfach weil sie soooo viel reden mussten und nicht einfach mal mit jemanden davor nach Hause konnten… Und trotzdem stimmt es natürlich auch zu sagen: hübsch alleine reicht dann auch nicht. Bringt ja nix, wenn ich den Kerl gerne angucke, ihm aber den Mund zuhalten muss, wenn er ihn zum Satzbau öffnet.
Da lob ich es mir doch sehr, dass es Bereiche im Leben gibt, in denen sich der Mensch dem Problem „Optik vs. Inhalt“ angenommen und dieses gelöst hat. Bei Kamps zum Beispiel gibt es die Nussecke. Sie sieht ober-lecker aus und ist es auch, weil sie feinstes Marzipan im Inneren hat. Wäre es doch nur immer so einfach, den eigenen Geschmack zu treffen und gleichzeitig noch alles dabei richtig zu machen…

Seit hunderten von Jahren holt der Mensch morgens sein Brot
doch in einem kleinen Dorfe wo Hannes Brote bäckt
dort scheint dieses Gebaren und die Handwerkskunst bedroht
denn es hat an diesem Orte sich die Müdigkeit versteckt…
Jeden Morgen in der Frühe
macht nur einer sich die Mühe
Mehl und Wasser zu verrühren
und die Hefe zuzuführen
für nur wenige Peseten
den Teig für uns zu kneten
sein Leib gleicht einem Laib
keine Zeit bleibt für das Weib
denn trotz aller Katastrophen
schiebt er Brötchen in den Ofen
so bis alle Glieder knacken
will der Hannes für uns backen.
Doch so ´ne täglich Plackerei
ohne Hilfe noch dabei
erfordert nicht nur Mut
sondern auch seinen Tribut.
Denn zu arg hat er´s getrieben
nicht viel Kraft ist ihm geblieben
denn er hat ja unumwunden
seinen Körper bunt geschunden
er wurd´ jeden morgen müder
der Hahn kräht um sein Gefieder
doch vermag ´s nicht ums verrecken
den Bäcker Hannes aufzuwecken.
Denn egal wie laut der Krach
Bäcker Hannes wurd´ nicht wach
und schon seit einem Monat
kriegt man morgens keinen Donut
und für das Brot in den Regalen
will keiner etwas zahlen
denn keiner will Brot haben
was erst frisch wird gegen Abend
Potzblitz und Donnerschmalz!
– hatten die Brötchen einen Hals
so schreien´ Sesam, Mohn und Korn:
Der Tag naht, wir sind verloren!
Denn seit tausenden von Jahren
wissen sämtliche Backwaren:
Wird man gegessen kommt der Himmel
und wenn nicht dann kommt der Schimmel.
Um dieses Leiden zu vermeiden
hält man Rat mit einem Ziel
man beschließt und ruft den Einen
der einst verbannt wurd ins Exil …
… den einzig wahren Superhelden
zwischen Back und Menschenwelten
der Held von allen Bäckern
darf ich vorstellen: Der Weckmann!
Zu vieles hat er aufgedeckt
drum wurde er vertrieben
er ist halt ziemlich aufgeweckt
und ist dann dort geblieben
doch in der großen Not
da isst der Teufel Fliegen
und sonst holt man das Brot
mit den Augen aus Rosinen
denn um etwas zu ändern
braucht man diesen Crack
und aus allen Herrenländern
folgt ihm dann das Gebäck.
Franzbrötchen, Amerikaner
ein Berliner mit Baguette
Makronen, Florentiner
steigen mit auf Hannes Bett.
Er hat alle sie gebeten
mit Posaunen und Trompeten
sein Zimmer zu betreten
um ihn wachzutätarätätän
doch egal wie stark sie johlen
blasen, trommeln, fauchen, kreischen
und auch Schüsse aus Pistolen
wollen Hannes nicht erreichen
darum legt nun sich der Weckmann ganz alleine auf die Lauer
damit er so entdecken kann was dem Hannes stiehlt die Power.
Und dann kurz nach Mitternacht
der Weckmann liegt unter dem Bett
wird das Fenster aufgemacht
und jemand schleicht übers Parkett
man kann noch nicht benennen
wer treibt hier sein Schabernack
schemenhaft ist zu erkennen
ein kleines Wesen mit ´nem Sack.
Er stellt sich über Hannes,
streut ihm etwas ins Gesicht
und die Kräfte dieses Mannes
schwinden, er schläft ein und plötzlich:
Licht!
„Hab ich dich, du Übeltäter!“
schreit der Weckmann laut
und in Kapuze, ja da steht der
Sandmann, der nur staunend schaut.
„Was ist hier los? Das ist mein Job!
Was schreist du denn so rum?“
Der Weckmann schlägt die Hand vorm Kopp
da er nun weiß warum
Hannes wie ein Felsen döst
drum sagt er sichtlich losgelöst
„Du der Hannes braucht dich nicht
da er schon so sehr müde ist
der Hannes rackert hart am Tag
für Schlaf musst du nicht sorgen
da er es ja von selbst vermag
zu schlummern bis zum Morgen
denn wenn du ihn mit Sand bestreust
ratzt er, zu tief und schwer
ich hoffe ja dass du dich freust
er braucht deinen Dienst nicht mehr.“
„Na wenn das so ist kein Problem
ich will ja niemand stören
ich sach ma Tschüss und anjenehm
und lasst mal von euch hören.“
So wischt er noch den Sand hinfort
und verlässt danach den Ort
und alle warten Angst und Bang
auf des nächsten Tages Anfang …
… und als zur frühen Morgenstund´
der Hahn den Tag ankrächzt
da hört man laut aus seinem Mund
als Hannes aus dem Bette ächzt:
„Was ist das doch ein schöner Tag,
um Brötchen jetzt zu backen
das ist die Arbeit die ich mag
dann wollen wir´s anpacken!“
Und alle Teilchen in dem Zimmer
jubeln, feiern, schreien, toben:
„Weckmann bleib jetzt hier für immer!“
und er wird hochgehoben.
Sie schenken ihm ein schönes Nest
versehen mit ´ner Schleife
sie feiern dann ein wildes Fest
und jeder tanzt nach Weckis Pfeife.
Und wenn sie nicht gestorben sind
dann tanzen sie noch heute
und die Moral die pfeift der Wind
nur für ganz bestimmte Leute …